Pralle Körbe – Erntesegen!
Dafür lohnt es sich zu regen,
klettern, strecken, eifrig bücken,
Körbe hin und her zu rücken,
waschen, vierteln, Spelzen schneiden,
sorgsam jeden Schmutz zu meiden.
Und es werden Töpfe, Siebe,
eingesetzt dem Mus zuliebe,
ebenso wie altbekannte
Technik, die schon Oma kannte.
Die Küche schwimmt, der Kessel dampft,
das Mus wird in den Topf gestampft.
Rühren, zuckern, richtig würzen,
Kochzeit nicht zu sehr verkürzen!
Sind die Gläser doch nicht dicht?
Na klar, die Ringe passen nicht.
Hier fehlt eine Abstellfläche,
der Boden klebt, der Tisch zeigt Schwäche.
Die Hüterin von Haus und Herd,
so sehr der Mann sich auch beschwert,
hat keine Zeit für Liebeslust,
die Stimmung sinkt und es herrscht Frust,
fast so wie einst im Paradies
als Adam sich verführen lies.
Doch selbstgemachter Apfelbrei,
rein biologisch, schadstofffrei,
lagert nun in großen Mengen
in Küche, Keller und den Gängen.
Was ist Leben? Was ist Zeit?
Viel Apfelmus steht jetzt bereit!
Wird Hungerleidern in der Welt
die Götternahrung zugestellt?
Nehmen Nachbarn und Verwandte,
Freunde und auch Unbekannte,
vom Erntesegen ihren Teil?
Fortwerfen trübt das Seelenheil!
Ganz anders dann im nächsten Jahr,
dann wird uns früh genug gewahr,
ob großer Aufwand den Ertrag
ausgleichend bilanzieren mag.
Denn wiederholter Ernterausch
drängt den Mann zum Frauentausch.
Dieter Natus
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