Der Feuersalamander hat uns gesehen, wir ihn aber auch. Und wir waren genau so überrascht wie er.
Wir wußten zwar, dass die Lurche in unserem Landschaftsgarten, dem "Kirrberg" , leben. Wir hatten nämlich im Frühjahr des Vorjahres ein prächtiges Exemplar gefunden. Das lag allerdings tot auf einer Trockenmauer in unserem
Projektgelände. Vögel hatten ihm die Augen ausgehackt. Doch dieser lebte, und er zeigte uns seinen Unterschlupf.
Durch ihre versteckte Lebensweise und ihre weitgehend nächtliche Aktivität, können die Lurche trotz ihrer auffälligen Färbung jahrzehntelang einen Lebensraum besiedeln, ohne dass der Mensch sie
jemals bemerkt. Außerdem bevorzugen sie Wetter, bei dem Zweibeiner lieber daheim bleiben. Vor allem nach Niederschlägen, die nach einer langen Trockenheit einsetzen, werden Feuersalamander aktiv.
Denn dann finden sie viele Regenwürmer.
Die schwarz-gelbe Amphibienart lebt vor allem in feuchten Laubmischwäldern der hessischen Mittelgebirge. Klare und saubere Bachläufe sind optimal für die Ablage von Feuersalamander-Larven. Diese sehen aus wie Molchlarven, haben aber bereits die gelben Flecken an den Beinansätzen.
So markant und unverwechselbar die schwarz-gelbe Amphibienart auch ist: Es gibt fast keine gesicherten Erkenntnisse, wie viele Feuersalamander in Hessen heimisch sind. In der landesweiten Datenbank des Servicezentrums für Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) gibt es 2,5 Millionen Datensätze über Tier- und Pflanzenarten, die irgendwo in Hessen gemeldet wurden. Doch über den Feuersalamander liegen nur ganz alte Informationen vor.
Er ist in unserem Bundesland vermutlich weit verbreitet.
- Aber wo lebt er tatsächlich?
- Wie häufig kommt er vor?
"Auf diese und andere Fragen, hoffen wir im Zuge des Feuersalamander-Projektes mit Hilfe von Waldspaziergängern, Naturfreunden und Gartenbesitzern Antworten finden“, sagt Christian Geske (zit.
nach: Taunus Zeitung, 20. Juni 2015). Er ist Naturschutzbeauftragter von Hessen Forst und möchte mehr Informationen über die Verbreitung des einmalig gefärbten Kriechtiers bekommen.
Bürger können Beobachtungen anzeigen:
- im Internet über www.hessen-forst.de/feuersalamander ,
- per E-Mail an naturschutzdaten@forst.hessen.de
- und per Postkarte an Hessen-Forst, Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA), Europastraße 10 bis 12 in 35394 Gießen.
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