Ein Rezept für einen Waldspaziergang werden wir von unserem Arzt wohl kaum bekommen. Verschreiben wir uns deshalb selbst ein Bad im Wald. Japanische Forscher könnten uns dazu ermuntern.
Ein Waldspaziergang wirkt wie Medizin
Im Jahre 2009 führten japanische Forscher in 24 Wäldern eine Studie durch und kamen zu dem Ergebnis, dass "Shinrin-yoku“, also das "Baden im Wald", auf Menschen nicht nur seelisch und körperlich entspannend, sondern sogar beinahe wie Medizin vorbeugend gegen Krankheiten wirke. Der Puls werde langsamer, der Blutdruck niedriger, der Cortisolwert im Blut sinke und das vegetative Nervensystem werde aktiviert. Kranke Menschen bräuchten weniger Schmerzmittel, und auch bei depressiven Erkrankungen müssten weniger Medikamente eingesetzt werden.
Das Immunsystem wird gestärkt
Aber lassen sich diese Ergebnisse auch irgendwie vernünftig erklären? Die japanischen Forscher vemuten, dass wir Menschen indirekt von der Selbsterhaltungskraft der Bäume provitieren. Pflanzen bilden nämlich Phytonzide, womit sie sich vor Bakterien und Insekten schützen wollen. Solche Stoffe werden von den Bäumen an die Luft abgegeben und sind in einem Wald natürlich in relativ großer Menge vorhanden. Bei einem Waldspaziergang würden wir nun diese Phytonzide einatmen, was zu einer messbaren Vermehrung unserer NK-Zellen führe. Diese Killerzellen in unserem Körper haben die Aufgabe, schädliche Einflüsse von außen abzuwehren und entartete Zellen zu vernichten. Ihre Vermehrung bedeute also eine Stärkung unseres Immunsystems.
Nun weiß ich als Laie nicht, wie diese Theorien medizinisch zu bewerten sind. Aber ich werden mir gewiss zukünftig öfter selbst einen Waldspaziergang verordnen.
Bei meinem nächsten Waldausflug werde ich auf die vielen Bäume achten: Hier bemühen sich so viele Ärzte gleichzeitig um meine Gesundheit. Im Wald bin ich tatsächlich Privatpatient!
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