Ihr habt mir großen Schmerz bereitet,
habt mich verletzt und ausgebeutet.
Ich habe lange euch gegeben,
alles was ihr braucht zum Leben.
Ich gab euch Wasser, Nahrung, Licht.
Ihr hieltet mich im Gleichgewicht,
habt urbar mich gemacht, gepflegt,
was ich euch bot, betreut, gehegt.
Doch in den letzten hundert Jahren
ist Satan wohl in euch gefahren.
Was in mir schlummert wird geraubt,
weil ihr es zu besitzen glaubt.
Ihr bohrt nach Öl an tausend Stellen,
verschmutzt die Meere, Flüsse, Quellen,
umkreist mich sinnlos Tag und Nacht,
seid stolz, wie weit ihr es gebracht.
Habt furchtbar mich im Krieg verheert,
kostbaren Lebensraum zerstört,
habt Pflanzen, Tiere ausgerottet
wer mahnt, der wird von euch verspottet.
Kennt Habgier, Geiz und Hochmut nur
und respektiert nicht die Natur.
Ich werde jetzt ein Zeichen setzen
und euch, so wie ihr mich, verletzen.
Ich werde keine Ruhe geben,
an allen meinen Teilen beben.
Vor den Fluten müsst ihr fliehen,
wenn sie die Strände überziehen.
Vulkane werden Asche speien,
bei Dunkelheit wird nichts gedeihen.
Ich bringe Wirbelstürme, Regen,
bald werden Berge sich bewegen!
Was ihr himmelhoch errichtet,
wird mit einem Schlag vernichtet,
und Blitze, wie ihr sie nicht kennt,
bedrohen euch am Firmament.
Ich werde euch viel Ärger machen,
solltet ihr nicht bald erwachen.
Hört, Menschen, was die Erde spricht:
"Ihr braucht doch mich, ich braucht euch nicht!"
Gedicht von Hilde Philipp
(stark bearbeitete Fassung)
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